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Il Pianto d'Arianna

Il Pianto d’Arianna – Klagen, Wut und Trauer einer verlassenen Frau

Mit Arianna zeigen die Sopranistin Anna Herbst und Les Passions de l’Ame das Gefühlsleben einer aussergewöhnlichen Persönlichkeit der griechischen Mythologie

Sie war eine einzigartige Gestalt der griechischen Mythologie: Arianna, die von Theseus sitzen gelassen wurde und sich letztlich in den Gott Bacchus verliebte. Berühmt ist ihr Trick mit dem roten Faden, mit dem sich ihr geliebter Theseus aus dem Labyrinth des Minotaurus retten konnte. Zahlreich sind die Opern, Concerti und Arien über ihr Leid und ihre Trauer nachdem Theseus sie auf der Insel Naxos zurückgelassen hatte. Eine Auswahl emotionaler Werke zu und über Arianna von Claudio Monteverdi, Georg Friedrich Händel, Pietro Locatelli und Benedetto Marcello präsentiert Les Passions de l’Ame an den Musikfestspiele Potsdam Sanssouci.

Die grosse Hingabe zu trauern, zu schluchzen, zu lamentieren ist ein gewichtiges Merkmal der Arianna in der Opernliteratur schlechthin. Ob Händel, Keiser, Ristori, Sarti, Kusser, Pescetti, Holzbauer, Galuppi, über Benda, Haydn bis hin zu Strauss: Die Facetten ihrer Trauer sind mannigfaltig und faszinierend.

Die Sopran-Arien aus HWV 32 bilden den roten (Arianna-)Faden durch unser Programm. Als Ur-Lamento könnte man Monteverdis Lamento d’Arianna bezeichnen. Durch Mark und Bein dringt der musikalische Ausdruck Ariannas einsamer Trauer. Einen direkten Spiegel dazu komponierte Locatelli mit seinem Concerto grosso «Il Pianto d’Arianna». Hier schluchzt jedoch eine himmeltraurige Sologeige und beweint, verflucht, verwünscht den geliebten Theseus. Hier klagt die Sologeige, hier schluchzt die Sopranistin in Begleitung einer Laute, hier zürnen die Streicher über das Verhalten des Theseus.

Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Ouvertüre zur Oper «Arianna in Creta» in d-Moll/D-Dur, HWV 32
Georg Friedrich Händel
Rezitativ «Quel crudele» und Arie «Se nel bosco resta solo» der Arianna (Akt II, Szene 15) aus der Oper «Arianna in Creta», HWV 32
Georg Friedrich Händel
Sinfonia, Rezitativ «Ove son? Qual orrore» und Arie «Qui ti sfido» des Teseo (Akt III, Szene 3) aus der Oper «Arianna in Creta», HWV 32; in instrumentaler Version mit Oboe concertante
Claudio Monteverdi (1567-1643)
«Lasciatemi morire», Lamento d’Arianna a voce sola (1623), ursprünglich in der Tragedia «Arianna» (1608)
PAUSE
Pietro Locatelli                              
«Il Pianto d’Arianna» Concerto grosso in Es-Dur, Op. 7 Nr. 6
Benedetto Marcello (1686-1739)
Sinfonia zur Oper «Arianna» (1727)
Benedetto Marcello
Arie «Come mai puoi» (Teil II Szene 2), aus der Oper «Arianna»
Georg Friedrich Händel
Rezitativ «E mi lascio il crudele» und Arie «Sdegno, amore» der Arianna (Akt I, Szene 12) aus der Oper «Arianna in Creta», HWV 32

 

 

 

 

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17.June 2022
Friedenskirche Sanssouci, Potsdam (Germany)
  • Anna Herbst (Sopran)